Sind Sie neugierig auf die Geschichte der Waschmaschine? Vor dem gesellschaftsverändernden Einzug der Frontlader-Waschmaschinen in den 1950er Jahren und ihrer Geschwister, der Toplader, um die Jahrhundertwende gab es handbetriebene Waschmaschinen.
Antike Handkurbelwaschmaschinen gibt es schon lange und sie sind auch heute noch ein beliebtes Objekt für Menschen, die umweltbewusst handeln oder sie aus nostalgischen Gründen behalten wollen. Wo hat das alles angefangen?
Die Anfänge der Handkurbelwaschmaschinen
Bis zum 18. Jahrhundert verließ man sich auf das Waschen von Hand mit Aschebrettern und Walken. Dann, gegen Ende des Jahrhunderts, hatte ein deutscher Professor namens Jacob Christian Schäffer andere Ideen. Im Jahr 1767 veröffentlichte er die ersten Entwürfe für die erste handbetriebene Waschmaschine.
Schäffers Entwurf war eine trommelförmige Erfindung aus Holz, die in der Mitte eine vertikale, besenartige Struktur aufwies. Das mittlere Gerät war mit Holzleisten versehen, die wie ein Besen oder ein kleiner Melkschemel aussahen. Durch eine Drehbewegung wurde die Wäsche gegen die Innenfläche der Trommel geschleudert.
Andere Erfinder entwickelten daraufhin verbesserte Versionen der handbetriebenen Maschine. Der nächste war Henry Sidgier, der 1782 eine rotierende Trommelwaschmaschine mit britischem Patent vorstellte. 75 Jahre später patentierte Hamilton-Smith eine ähnliche Trommel, die sich auch rückwärts drehen konnte.
Nicht allzu lange danach, im Jahr 1874, entwickelte William Blackstone die erste praktische Waschmaschine für den Hausgebrauch. Er ist wohl der erste kommerzielle Hersteller von handbetriebenen Waschmaschinen für den Hausgebrauch in den Vereinigten Staaten.
Frühe antike Waschmaschinen mit Handkurbel
Seit der Erfindung von Jacob Christian Schäffer Ende des 17. Jahrhunderts gab es in ganz Europa und Amerika immer wieder verschiedene Versionen der handbetriebenen Waschmaschine. Sie alle wiesen ähnliche Mechanismen auf, wie z. B. eine Trommel oder eine Trommelstruktur und einen vertikal oder horizontal montierten und handgekurbelten Rollmechanismus in der Mitte der Trommel.
In Europa verkaufte Edward Beetham 1787 verbesserte Versionen der handgekurbelten Waschmaschinen für den privaten und gewerblichen Gebrauch. Im Jahr 1797 verkaufte Nathaniel Briggs aus New Hampshire (der erste Patentinhaber in den Vereinigten Staaten) die Box Mangler. Die Box Mangler war jedoch teuer, riesig und mühsam zu bedienen.
Zurück in Europa traten nach dem kommerziellen Erfolg von Beetham konkurrierende Unternehmen wie Coates & Hancock auf den Plan. Sie boten effizientere Waschmaschinen mit Handkurbel und eine Geld-zurück-Garantie für Gleichgültigkeit innerhalb des ersten Monats der Nutzung an.
Fast gleichzeitig warb ein anderer Konkurrent, Kendal, für die Patentwaschmaschine. Kendal konzentrierte sich auf die verbesserte Sicherheit der Waschmaschine und die Kosteneinsparungen durch eine effizientere und billigere Waschmaschine. Die Senkung der Arbeitskosten war damals ein wichtiges Verkaufsargument für große Unternehmen. Das lag daran, dass die Menschen den Arbeitsaufwand für die Wäschepflege einsparen mussten.
Antike Waschmaschinen mit Handkurbel und Auswringvorrichtung
Um 1700 waren handgekurbelte Waschmaschinen mit Auswringvorrichtung noch unüblich, was sich jedoch um die Jahrhundertwende zum 19. Als Verbesserung wurde den handgekurbelten Waschmaschinen die Funktion des Auswringens hinzugefügt.
Der Auswringmechanismus bestand aus zwei parallel zueinander angeordneten hölzernen Walzen, die ebenfalls mit einer Handkurbel angetrieben wurden und durch die die Wäsche gerollt wurde, um das Wasser herauszudrücken. Mangler aus dem frühen 19. Jahrhundert verfügten über diese klassische Funktion.
1843 patentierte der Kanadier John Turnbull eine handbetriebene Waschmaschine mit Auswringwalzen. Seine Waschmaschine erregte jedoch nicht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, und ihre Popularität verblasste langsam.
Andere Erfinder wagten sich an handgekurbelte Waschmaschinen mit Auswringvorrichtung. Besonders erwähnenswert ist James King, der in den 1850er Jahren begann und 1861 seine Waschmaschinen mit einem Auswringmechanismus versah.
1858 stellte Hamilton-Smith eine rotierende Trommel mit Rückwärtsumdrehung vor, zusammen mit einem befreundeten Unternehmen, Thomas Bradford, das im Großraum Manchester handgekurbelte Waschmaschinen herstellte.
Im Jahr 1874 leistete William Blackstone Pionierarbeit mit der ersten handgekurbelten Waschmaschine, die für den Hausgebrauch geeignet war. Bis dahin wurden Waschmaschinen mit Handkurbel für Hotels, die Marine oder große Haushalte kommerziell hergestellt. Die Waschmaschine von William Blackstone war jedoch ideal für kleinere Haushalte geeignet. Seine Waschmaschinen, die er in New York herstellte, waren billig und revolutionär.
Was kam danach?
All diese Erfindungen und Verbesserungen der Handkurbelwaschmaschine legten den Grundstein für die moderne Waschmaschine. Ursprünglich hatten die antiken Handwaschmaschinen eine Trommel und einen Handkurbelmechanismus. Diese wurden jedoch zu einer rotierenden Trommel weiterentwickelt, und schließlich wurde die Trommel aus Metall gefertigt. Dies ermöglichte es, die Trommel über einem Feuer für eine effektive Heißwasserwäsche zu verwenden.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren die Waschmaschinen dampfbetrieben, und während der amerikanischen Industrierevolution wurden sie mit Strom betrieben. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden erstmals elektrische Waschmaschinen hergestellt.
Häufig gestellte Fragen
Wie effektiv waren handbetriebene Waschmaschinen?
Ursprünglich wurden Waschmaschinen mit Handkurbel hergestellt, um die mühsame Arbeit des Wäschewaschens zu erleichtern. Im Zuge des Wettbewerbs und der Notwendigkeit, weiche Textilien wie Leinen schonender zu waschen, wurde die Technologie jedoch verbessert. Handbetriebene Waschmaschinen können trotz ihrer Effektivität nicht mit ihren modernen elektrischen Pendants mithalten, wenn es um gründliches Waschen geht.
Wann wurden handgekurbelte Waschmaschinen allgemein verwendet?
Handbetriebene Waschmaschinen waren ab 1700 in den Haushalten zu finden. Die ersten Modelle waren jedoch groß, teuer und für kleinere Haushalte unpraktisch. Die erste Waschmaschine, die für den Hausgebrauch konzipiert wurde, wird William Blackstone für sein berüchtigtes Geburtstagsgeschenk an seine Frau zugeschrieben, das er später kommerziell nutzte. Er gilt als einer der ersten Hersteller von Waschmaschinen für den Hausgebrauch.
Wo kann ich eine antike Waschmaschine mit Handkurbel kaufen?
Die meisten Menschen, die heute leben, haben wahrscheinlich noch nie eine handbetriebene Waschmaschine gesehen, aber man kann sie immer noch finden. Die beste Quelle sind Websites, die mit antiken Sammlerstücken handeln, wie Etsy, Ruby Lane, eBay, Craigslist, Catawiki sowie professionelle Antiquitätenhändler. Antike Waschmaschinen mit Handkurbel können je nach Zustand und nostalgischem Wert günstig oder teuer sein.
Heute noch in Gebrauch
Antike Waschmaschinen mit Handkurbel legten den Grundstein für die modernen Waschmaschinen. Ihre einfache Technik sparte Zeit und Mühe und ermöglichte so den Einstieg in andere Unternehmungen, die eine industrielle Revolution auslösten. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte des Wäschewaschens.
Obwohl Jahrhunderte vergangen sind, wird die Technologie dieser ursprünglichen Maschinen auch heute noch in modernen handbetriebenen Waschmaschinen verwendet, die die Menschen außerhalb des Netzes zum Wäschewaschen in Wohnmobilen, Wohnwagen und Hütten nutzen. Es ist eine Technologie, die nicht so bald aus der Mode kommen wird.
